Mitten im Ehinger Wald am Stoffelberg klafft ein Loch. Auf mehreren hundert Meter musste das Forstamt hier Bäume fällen. Denn der Borkenkäfer hatte die Fichten befallen. Damit hier wieder so schnell wie möglich neuer Wald entstehen kann und neue Bäume die Lücke füllen, hat die VR-Bank Alb-Blau-Donau 1000 Bäume gespendet. Am Dienstagvormittag konnten einige von ihnen nun eingepflanzt werden.
Klimawandel setzt dem Wald zu
Insgesamt 3500 Bäume muss die Stadt in diesem Jahr neu pflanzen, um Lücken im Blätterdach langfristig schließen zu können. Schuld daran ist der Borkenkäfer, wie Revierförster Magnus Daferner den beiden Vorständen der Bank Martin Traub und Daniel Staiger, dem Ehinger Bürgermeister Tobias Huber und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Hermann Eberhardt erklärte.
Durch die klimabedingten steigenden Temperaturen seien die Bäume anfälliger für den Borkenkäfer, der sich das zu Nutzen mache und unter der Rinde seine Larven ablege. Da unter der Rinde jedoch die lebenswichtigen Wasseradern der Bäume laufen, können diese nicht lange überleben.
An der Stelle im Ehinger Wald komme außerdem hinzu, dass es sich um eine Südhanglage handelt, die Bäume also noch früher durch die ständige Sonneneinstrahlung geschädigt werden und unter Trockenheit leiden, sagte Daferner.
Türkische Hasel ist an warme Temperaturen gewöhnt
Die Bäume, die nun auf der Fläche gepflanzt wurden, sollen der Trockenheit in Zukunft besser Stand halten. „Sie sind besser an das Klima gewöhnt, das wir sehr wahrscheinlich in Zukunft bei uns haben werden“, sagte Daferner. Deshalb wird im Ehinger Wald in Zukunft auch die türkische Hasel wachsen, sie kommt aus einer warmen Region. Das sei allerdings nur ein Versuch.
Daneben sollen an der Stelle in Zukunft auch die Traubeneiche und die Hainbuche wachsen, beides heimische Arten. 850 der von der VR-Bank gespendeten Bäume werden in dem Bereich angepflanzt, die restlichen 150 sowie die 2500 der Stadt werden an anderer Stelle angepflanzt.
1000 Bäume spendet die Bank
Dass die Bank 1000 Bäume spenden kann, verdanke sie den Gewinnsparern und der Klimainitiative, sagte Martin Traub. In Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sei es so möglich gewesen, die Baumsetzlinge im Wert von 7500 Euro an die Stadt zu spenden. Wie wichtig die Spende sei, betonte auch Magnus Daferner.
Denn die von Borkenkäfern befallenen Bäume würden für die Stadt einen Vermögensverlust bedeuten. Das Käferholz könne nicht mehr zum vollen Preis angeboten werden, die geschädigten Bäume müssten früher geerntet werden und auch die Aufforstung und Pflege der Fläche, bis dort wieder ein Wald steht, dauere Zeit und sei geldintensiv.
Die Banker pflanzen Bäume selbst
So war es auch Bürgermeister Huber, der sich im Namen der Stadt für die Baumsetzlinge bedankte. Die Aufforstung sei nicht nur vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit wichtig. „Es gibt auch den Aspekt der Naherholung“, sagte er. Wer in den Ehinger Forst gehe, solle dort einen intakten Wald vorfinden.
Damit das auch in Zukunft der Fall sein kann, hatten bereits im Vorfeld die Mitarbeiter des Forstamtes die meisten der neuen Setzlinge eingepflanzt. Die letzten schließlich - das ließen sich Bürgermeister und Banker nicht nehmen - pflanzten alle gemeinsam am Dienstagvormittag.