Endlich. Nach zwei Jahren corona–bedingter Zwangspause wurde den nominierten Athletinnen und Athleten der SZ–Sportlerwahl 2022 endlich wieder in einem ehrenvollen Rahmen die gebührende Anerkennung zu teil — oder wie es Jonas Esterl, Präsident des Sportkreis Alb–Donau/Ulm, bei der Preisverleihung am Mittwochabend in den Räumlichkeiten der VR–Bank Alb–Blau–Donau formulierte: „Es ist toll, in so viele strahlende Sportlergesichter zu schauen — insbesondere nachdem wir zwei harte Pandemie–Jahre hinter uns haben. Wir haben solche Veranstaltungen, wo wir den Sport und die Leistungen auch mal feiern dürfen, wirklich sehr vermisst.“
Mit der Sportlerwahl des Jahres 2022 rief die Schwäbische Zeitung in den zurückliegenden Wochen sportliche Höhepunkte des vergangenen Jahres nochmals ins Gedächtnis. Das Sportjahr 2022 mit seinen zahlreichen Erfolgsgeschichten lebte erneut auf. Fünf Sportler sowie fünf Sportlerinnen und fünf Mannschaften wurden im Vorfeld von der Schwäbischen Zeitung aufgrund ihrer herausragenden sportlichen Leistungen nominiert.
Entscheidung liegt bei den Lesern
Die Entscheidung über die einzelnen Platzierungen lag anschließend in den Händen der SZ–Leser, die mittels ausgefüllter Coupons ihre Favoriten bestimmten — und das in diesem Jahr mit einer noch nie dagewesenen Rekordbeteiligung an ausgefüllten Stimmzetteln. Die Vereine und Sportler hatten ihre Fan–Lager gut mobilisiert und die Leser der Schwäbischen Zeitung füllten die Teilnahme–Coupons fleißig aus. Am Ende eines spannenden Stimmen–Wettstreits lagen teilweise nur wenige Stimmen zwischen den einzelnen Rängen.
Bei der stimmungsvollen Preisverleihung wurde allerdings den ganzen Abend über von allen Verantwortlichen stets betont, dass alle Nominierten schon automatisch Gewinner seien. Knapp 100 Sportler folgten der Einladung, um ihre Erfolge aus dem zurückliegenden Jahr nochmals Revue passieren zu lassen. Bürgermeister Tobias Huber betonte im Rahmen des Festaktes auch die Bedeutung Ehingens als Sportstadt: „Ehingen zeichnet sich als Sportstadt aus. Wir leben dieses Siegel, wir richten sogar unsere Abläufe danach aus.“
Huber spannte dabei auch den Bogen vom Amateursport zum Spitzensport: „Es freut mich auch besonders, dass an einem Abend wie heute bei der Sportlerwahl der Amateursport und der Spitzensport zusammenfinden. Das ist ein schönes Zeichen, denn ohne Amateursport gibt es kein Spitzensport. Vielen Amateursportlern dienen die Spitzensportler auch als Vorbild, um ihre beste Leistung abliefern zu können.“
Sportler des Jahres: David Braig
Die Nominierung zur Sportlerwahl umfasste dabei eine breite Palette: von König–Fußball über Basketball–Profis bis hin zu eher seltener im Mittelpunkt stehenden Sportarten wie Taekwondo oder Schützensport. Auch die einzelnen Sportler brachten jeweils ihre eigene individuelle Geschichte mit zur Sportlerwahl, ob in Ehingen geborene Sportler, die mittlerweile gerne auch von weiter her auf Heimatbesuch zur Sportlerwahl anreisten oder gar ausländische Top–Athleten, die Ehingen als ihre sportliche Heimat auserkoren haben.
Die Spannung unter allen Beteiligten fand erwartungsgemäß ihren Höhepunkt, als es an die Verleihung der jeweiligen Medaillen und Geldpreise ging. Den Abend eröffneten die Sportler, bei denen sich Fußball–Profi David Braig über die Gunst der meisten Stimmen freuen durfte. Der in Ehingen geboren Fußball–Profi geht derzeit für die Stuttgarter Kickers auf Torejagd, konnte sich im vergangen Jahr mit seiner Mannschaft über den WFV–Pokalsieg freuen, erzielte in 18 Ligaspielen 16 Tore und wurde für das „Tor des Monats“ von der ARD–Sportschau nominiert. Bei der Sportlerwahl verriet der 31–Jährige, dass er vorerst seine Zukunft weiterhin bei den Stuttgarter Kickers sieht: „Da gefällt’s mir gut, ich fühle mich in Stuttgart pudelwohl — daher bin ich allerdings leider nicht mehr so oft in der Heimat, weswegen die Einladung zur Sportlerwahl besonders schön ist.“
Sportlerin des Jahres: Mia Eickmann
Die weiteste Anreise des Abends hatte die Siegerin der Sportlerinnen auf sich genommen. Mia Eickmann hatte bei ihrem Verein Bayer 04 Leverkusen extra einen Tag trainingsfrei beantragt, um für einen Tag aus Köln mit dem Zug in die alte Heimat zu reisen. Die Fußball–Bundesligaspielerin berichtete von ihrem stressigen Alttag. Studium und Sportlerkarriere parallel unter einen Hut zu bekommen ist nicht immer ganz leicht, umso mehr freute sie sich sichtlich über die Goldmedaille als Anerkennung für einen bemerkenswerten sportlichen Werdegang: „Ich habe zunächst in der zweiten Mannschaft von Leverkusen gespielt, bekam dann die Gelegenheit, bei der ersten Mannschaft mitzutrainieren — da habe ich wohl überzeugt und habe dann einen Vertrag bekommen.“
Mannschaft des Jahres: SV Unterstadion
Den spannendsten Zweikampf um den Platz auf dem Siegertreppchen ganz oben gab es bei der Mannschaftskategorie. Die Fußballer des SV Unterstadion und die Fußballerinnen des SV Granheim lieferten sich über mehrere Wochen bei der Stimmenauszählung ein Kopf an Kopf rennen. Am Ende hatte der SV Unterstadion die Nase vorne. Die „Feierbiester“ der Region haben damit einmal mehr einen Grund für eine ordentliche Feier — die soll am Wochenende so richtig in die Gänge kommen und Erinnerungen an die Feierlichkeiten im letzten Sommer nach dem Sieg in der Relegation und dem damit verbundenen Aufstieg wecken: „Der ganze Winkel hat sich nach diesem Erfolg gesehnt, entsprechend war auch das ganze Umfeld fast verrückt und hat das damals auch entsprechend genossen und als Anlass zum Feiern genommen.“
Geselliger Abend in den Räumen der VR–Bank Alb–Blau–Donau
Nach der Verleihung der Medaillen ging die Sportlerwahl in den geselligen Teil des Abends über und es wurde sich in netter Runde über alle Sportarten hinweg munter ausgetauscht. Dabei betonte Sportkreis–Präsident Jonas Esterls nochmals die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung: „Das Anerkennen von sportlichen Leistungen ist etwas ganz wichtiges im Sport. Vorbilder sind etwas ganz wichtiges im Sport — und hier wurden Vorbilder ausgezeichnet, die täglich Leistung bringen, an denen sich wiederum die Jugendlichen und Kinder orientieren, die dann auch mal selbst diesen Erfolg haben möchten. Vorbilder sind aber auch die Trainer, Betreuer sowie alle Ehrenamtlichen und Funktionsträger in den Vereinen an die ebenfalls ein großer Danke geht, denn ohne sie könnten wir auch nicht die Sportler ehren — ein großer Teil dieser Ehrung ist auch für diesen Personenkreis.“
Zum Ende des Abends wurde sich noch für die gute Zusammenarbeit zwischen der Schwäbischen Zeitung und der VR–Bank Alb–Blau–Donau, sowie dem Bekenntnis, die Zusammenarbeit im kommenden Jahr fortzusetzen und nach Möglichkeit die Rekordbeteiligung aus diesem Jahr nochmals zu toppen. VR–Bank–Vorstand Martin Traub fand abschließend die perfekten Worte: „Zum Sport gehört Leidenschaft, Mut, Kampf, Schweiß und manchmal auch Tränen — umso schöner ist es, wenn an so einem Abend wie heute auch eine entsprechende Anerkennung für den sportlichen Erfolg stattfindet. Mit der Auszeichnung der Sportlerwahl 2022 wollen wir allen Athleten Ehre und unseren Respekt erweisen für die Leistungen, die sie das ganze Jahr über gebracht haben.“
Die Ergebnisse der SZ–Sportlerwahl 2022:
Mit jeweils rund einem Drittel der abgegebenen Stimmen gingen die ersten Plätze an David Braig (Kategorie „Sportler des Jahres“), Mia Eickmann (Sportlerin des Jahres) und den SV Unterstadion (Mannschaft des Jahres). Auf Platz zwei folgten Sportschütze Hannes Braß, Leichtathletin Alina Reh und die Fußballerinen des SV Granheim.
Über die Bronze–Medaille in ihrer jeweiligen Kategorie durften sich Süd–Fußballer Simon Dilger, TSG–Handballerin Hannah Prang und die Taekwondokas des SC Kirchen freuen. Auf den weiteren Plätzen folgten Basketballer Andre Nation, Judoka Daniel Udsilauri, Kugelstoßerin Annika Schepers, Springreiterin Maxime Füß, die Fußballer der TSG Ehingen und die Sportschützen des SV Allmendingen.