Ein reales Bild bekommen

SWP Ehingen: 21.07.2021

Aktion "Bildung stärken"

Mit der Gründung einer Schülerfirma will die Realschule Ehingen Produkte aus ihrem Laserdrucker vermarkten.

Die Realschule Ehingen hat für Technikprojekt Lasercutter weitere 500 Euro aus der Aktion „Bild stärken“ der Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß und der SÜDWEST PRESSE erhalten. Foto: Jürgen Emmenlauer

Die Neuntklässler des Wahlfachs „Informatik“ an der Ehinger Realschule sind begeistert,
was der Lasercutter alles kann. Und sie haben Ideen, was man mit dem Gerät alles bearbeiten kann. Schülerin Judith Mohn etwa stellt sich Schilder für den Garten mit poetischen Sprüchen vor. David Wittenberg möchte ausprobieren, Bilder mit 3D-Effekten herzustellen und Michael Heinz favorisiert kleine Geschenke zu verschiedenen Anlässen.

Wie der Lasercutter funktioniert, erläutert Informatiklehrer Daniel Hink – wie präzise der Laserstrahl die gewünschten Arbeiten ausführt und wie einfach dieser mit dem Tablet gesteuert werden kann. Hink trägt stolz einige der realisierten Produkte zusammen. Etwa das rustikale Vesperbrett mit einem Straßenplan der Ehinger Innenstadt und die Kokosmatte als Schuhabstreifer mit dem Satz „Realschule Ehingen – da steh ich drauf“. Das Sammelsurium an gelaserten Utensilien, in denen der Name oder ein spezieller Spruch eingraviert ist, reicht noch von Kochlöffeln, Meterstäben, Bleistiften und Kugelschreibern
und vielem mehr.

Eine Krone eingraviert

Für die Raiffeisenbank Ehingen-Hochsträß hatte die Informatikklasse kleine Ansteckpads aus Filz in den Farben der Bank gefertigt und symbolisch für „Die Bank mit der Krone“ eine Krone eingraviert. Diese fand sich auch auf einem Kochlöffel für Marketingleiterin Angelika Ruppert und Daniel Post, Leiter der Hauptstelle der Bank in der Bahnhofstraße, wieder. Die Präsente waren ein Dank an das Bankhaus, das vergangenes Jahr im Rahmen der Aktion „Bildung stärken“ in Kooperation mit der SÜDWEST PRESSE den Kauf eines Abluftfilters für den Lasercutter mit 500 Euro bezuschusst hat, und das Schulprojekt in diesem Jahr mit weiteren
500 Euro für Rohmaterialien unterstützt.

Diese werden wohl künftig in größeren Mengen benötigt, zumal die Gründung einer Schülerfirma geplant ist, um die Produkte zu vermarkten, eventuell auch auf Bestellung Einzelstücke herzustellen. Für Informatiklehrer Daniel Hink kein bloßer Gag. Die Möglichkeiten der seit Jahren im Technikunterricht eingesetzten Fräsmaschine seien begrenzt. Kleinteile, insbesondere für geringe Stückzahlen, mit Lasercuttern oder -druckern zu fertigen, sei keine Zukunftsmusik, sondern längst Realität in der Industrie.

Weil auch die nächste geplante Anschaffung, ein Laserdrucker, bezahlt sein will, bringt Hink die Gründung einer Schülerfirma in einer genossenschaftlichen Rechtsform ins Spiel. „Das Geld, das mit dem Verkauf der Produkte aus dem Lasercutter reinkommt, dient nicht zur Gewinnmaximierung, vielmehr werden wir reinvestieren. In Projekte mit und für die Schüler“, sagt er. Die Raiffeisenbank sei ein perfekter genossenschaftlicher Partner für die Schülergenossenschaft, die im nächsten Schuljahr an den Start gehen soll.

Schulleiter Alexander Bochtler steht voll und ganz hinter der Idee – auch zur Anschaffung des Lasercutters mit Kosten in Höhe von 3500 Euro. „Unsere Realschule steht für Realitätsnähe. Die potenziellen Berufseinsteiger werden künftig immer mehr mit dieser Informatik-lastigen Technik in Berührung kommen“, sagt Bochtler. Mit dem Lasercutter erhielten die Schüler ein reales Bild der technischen Berufe. „Uns ist wichtig, immer über den Tellerrand hinauszuschauen.“

Lehrer Hinz ist „überzeugt, dass unsere Schüler an der Schülerfirma wachsen. Da zählen dann auch Beratung und Kontakt zu den Kunden dazu.“ Und das gehöre auch zum Gemeinsam leben lernen. „In unserer Schule sind alle mit Herzblut dabei“, lobt Hinz den Schulleiter und das Kollegium. „Es gibt keinen Verdruss.“  

Vorhaben in Schulen und Kindergärten unterstützen

Projekt Seit mehr als zehn Jahren gibt es das Projekt „Bildung stärken“ der Raiffeisenbank
Ehingen-Hochsträß und der SÜDWEST PRESSE. Mit dem Geld sollen Vorhaben in Schulen,
Kindergärten oder Vereinen gefördert werden, für die es von den Trägern kein Geld gibt. „Besonders freuen wir uns über kreative Bewerbungen“, sagt Martin Traub, Vorstand der
Raiffeisenbank Das Geld stammt aus dem VR-Gewinnsparen, einer Soziallotterie der Genossenschaftsbanken. Verteilt wurden in diesem Jahr 17 700 statt wie bislang 17 000 Euro. In der Preisjury, die über die Vergabe der Gelder entscheidet, ist für die Bank außer Traub Angelika Ruppert, für die Stadt Sozialbürgermeister Sebastian Wolf vertreten, außerdem Martin Ruppenthal, Vize-Rektor des Johann-Vanotti-Gymnasiums, sowie Alexander Bochtler, Rektor der Realschule und geschäftsführender Rektor.